Wie man eine vegane Weinverkostung ausrichtet {free printables}

by gruenartig
In den letzten Wochen hatte ich alle Hände voll mit meinen Geburtstagsvorbereitungen zu tun. Ich wollte zu einem veganen “Blind Wine Tasting” (Neudeutsch für: Weinverkostung) einladen, denn ich wollte schon lange herausfinden, welche veganen Weine wirklich gut sind. Dafür eignet sich das Probieren in der Gruppe am Besten und es macht außerdem wahnsinnig viel Spaß!


Schritt 1 der Planung lag darin, 5 vegane Weine zu finden. Gar nicht so einfach, wenn man nicht Unmengen an Geld für die Weinverkostung zur Verfügung hat (ich habe allerdings auch viel zu viel gekauft…). Ich habe mich daher auf Supermarktweine beschränkt, anstatt meinem ersten Instinkt (Online Bestellung) zu folgen. Da viele Weine nicht direkt als “vegan” gekennzeichnet sind, muss man vorher etwas recherchieren. Es kommt nämlich auf die Herstellung des Weines und weniger auf die Inhaltstoffe an: Wurde der Wein mit Gelatine, oder noch schlimmer: einer Fischblase (!) geklärt? Oder wurden für dieses Verfahren pflanzliche Mittel verwendet? Viele Weingüter haben das veraltete Verfahren schon längst an den Nagel gehängt, aber das muss man zunächst herausfinden.

Die Weine

Besonders spannend war für mich der Aspekt, ob die teuren Weine am Ende auch am meisten Tester überzeugen würden. Daher war ein breites Preisspektrum für mich wichtig, es reichte von 2,49€ bis 5,99€ pro Flasche.

vegane Weine

  1. Schneekloth Noblesse Silvaner, Preis: 4,99€, gekauft bei Famila, vegan laut Etikett
  2. Sumerton Sauvignon Blanc, Preis: 2,49€, gekauft bei Aldi, vegan laut Produktanfrage Aldi Nord
  3. Alnatura, LaMancha Blanco, Preis: 3,49€, gekauft bei Budni, vegan laut Etikett
  4. Sontino Sangiovese, Preis. 5,99€, gekauft bei Edeka, vegan und Bio laut Etikett
  5. Gallo White Zinfandel Rosé, Preis: 4,99€, gekauft bei Famila, vegan laut Peta2

Für 20 Gäste wollte ich 5 x 6 Flaschen kaufen. Da von dem Rotwein nicht mehr genug Flaschen vorrätig waren, habe ich davon nur 3 Flaschen gekauft und das hat vollkommen gereicht. Wie gesagt: Es war mehr als genug Wein vorhanden. Insgesamt wurden nur 13 Flaschen getrunken – es sind jedoch auch ein paar Gäste mit dem Auto gekommen. Jetzt habe ich noch genug Vorrat für eine zweite Verkostung.

Wie ihr hier seht, habe ich die Flaschen noch präpariert. Das hatte mal ausnahmsweise weniger optische Gründe. Ich wollte einfach nicht, dass meine Gäste nach Etikett bewerten. Also habe ich diese vorher mit Papier abgeklebt und Nummern aufgeschrieben. Über der Weinbar hingen dann Hinweiszettel, die ein paar Fakten über die einzelnen Weine verraten sollten: Herkunftsland, Aromen, Jahrgang, Alkoholgehalt usw.

Blinde Weinverkostung vegan

Wenn ihr die Weinverkostung zuhause nachstellen möchtet, könnt ihr Euch die Hinweiszettel hier ausdrucken. Dann einfach entlang der äußeren Umrandung schneiden und mittig auf schwarzes Papier kleben.

Bewertungsbögen

Für jedes Glas Wein sollte dann ein Bewertungsbogen ausgefüllt werden, der sich an dem europäischen 20-Punkte Schema orientiert. Es war schon ein sehr kommunikativer Austausch, wir haben uns mächtig ins Zeug gelegt. Da wurden Gläser in die Höhe gegen das Licht gehalten (“Ist der Wein eher klar oder kristallklar?”), fachmännisch geschnüffelt (“Aaah, sehr reintönig”) und genussvoll geschlürft (“Eindeutig ein charaktervoller Wein!”). Gerne könnte ihr Euch mein Layout für die Bewertungsbögen hier herunterladen (ich drucke 2 Stück pro Seite – dann brauchen aber einige eine Lesebrille).

Snacks

Dazu gab es dann hauptsächlich vegane Snacks. Mein Freund hat sich allerdings noch Käse gewünscht, also habe ich welchen serviert, aber natürlich nicht selbst gegessen. Außerdem gab es:

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  • Selbstgemachtes Bruschetta
  • Mini Quiches mit Paprika-Creme und Mais
  • Tomaten-Tofu-Spieße
  • Erdbeeren
  • Weintrauben
  • Oliven
  • Cracker und vegane Dips (gekauft)
  • Zartbitterschokolade in drei Sorten (normal, Chili, Orange)

Außerdem wurde mir noch eine vegane Erdbeer-Marzipantorte und ein Rhabarber-Kuchen gebacken. Mhmmmm….

Das Ergebnis der Weinverkostung

Die Auswertung der Bewertungszettel haben wir noch am späten Abend vorgenommen. Da nicht jeder Gast sämtliche Weine probiert hat, gab es immer eine unterschiedliche Anzahl an Stimmen. So konnten wir natürlich nicht die Gesamtsumme nehmen, sondern nur einen Durchschnittswert. Gestrichen wurden vorher jeweils die höchste und die niedrigste Bewertung, damit wir Ausreißer raus rechnen.
Das Ergebnis war dann eindeutig: Die meiste Zustimmung fand sofort Wein Nr. 1 – davon wurde auch am Meisten getrunken. Die Durchschnittsnote lag bei 12.71 Punkten. Das war auch mein persönlicher Favorit. Der Rosé hingegen hat mir gar nicht geschmeckt (viel zu süß) wurde aber von vielen Gästen hoch gelobt – da sieht man wie unterschiedlich die Geschmäcker sind.

Die gesamte Platzierung auf einen Blick:

  1. Silvaner Wein Nr. 1 (12,57 Punkte)
  2. Rosé Wein Nr. 5 (10,66 Punkte)
  3. Sumerton Wein Nr. 2 (10,5 Punkte)
  4. Sangiovese Rotwein Nr. 4 (9,875 Punkte)
  5. LaMancha Wein Nr. 3 (9,75 Punkte)

Alles in allem war es ein toller Abend, der mir sehr gut in Erinnerung bleiben wird. Nicht so gut war der nächste Morgen. Obwohl ich gar nicht so viel getrunken habe (immer nur kleine Schlücke von den verschiedenen Weinen und zwischendurch Wasser) hat der Mix meinem Kopf nicht so gut getan..

Habt ihr einen der Weine schon einmal getrunken? Wie hat er euch geschmeckt?

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3 comments

Mai Monpipit 16. Juni 2015 - 16:08

Waaah wie geil!
Ich mag was du geschrieben hast. Ich mag Wein, naja eigtl nur veganen Rotwein 🙂
Liebe Grüße
Mai von Monpipit.de
xox

Reply
Jassi 17. Juni 2015 - 8:30

Danke, Mai – den Rotwein kann ich empfehlen. Dass er "nur" auf Platz 4 gelandet ist, lag eher an meinen Weißwein-liebenden Gästen 😉

Reply
Rena 23. Dezember 2017 - 12:03

Schön geschrieben 🙂
Ich kenne nur den Sauvignon Blanc und den Sontino.
Sontino kann ich empfehlen- keine Kopfschmerzen danach 😀

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